Montag, 7. Juni 2010

Erster Post - Zur Vorbereitung

Es steht fest: Mein nächstes Schuljahr verbringe ich in Argentinien.
10 Monate lasse ich meine Familie, Freunde und den größten Teil meines Lebens hier in Deutschland hinter mir, um 10 Monate in einem fremden Land zu leben, eine neue Kultur kennen und vielleicht auch lieben zu lernen: Auch um eine neue Sprache kennen lernen und (fast) auf meinen eigenen Füßen zu stehen.
In Argentinien werde ich bei einer Gastfamilie in Cordoba leben. In welcher Familie genau steht noch nicht fest, ich werde es wohl aber noch vor meinem Flug am 17. Juli erfahren, aber ich denke, ich beginne ersteinmal von vorne.
Im Frühling letzten Jahres keimte in mir die Idee auf, dass ich das 10. Schuljahr meiner Gymnasiallaufbahn gerne im Ausland verbringen möchte. Wie wahrscheinlich jeder, der einen ähnlichen Einfall hat, ging ich zunächst die (ich nenne sie mal) typischen Länder für einen Austausch durch. Die USA, Großbritannien, Australien...
Daran denken wohl die meisten Schüler, wenn sie den Begriff "Auslandsjahr" hören.
Um mich näher über die verschiedenen Organisationen und Möglichkeiten zu informieren, besuchte ich die Jugendbildungsmesse. Dort habe ich mit verschiedenen Organisationen gesprochen, unter anderem auch mit der Organisation, die mir nun dieses Auslandsjahr ermöglicht und der ich dafür sehr dankbar bin:
Diese Organisation nennt sich "Partnership International e.V" oder kurz PI.
Ich wurde am Stand sehr nett begrüßt und habe mich mit den Vertretern der Organisation unterhalten. Ich weiß nicht mehr, wie genau es kam, aber am Ende des Gespräches stand es fest: Nicht die USA, England oder ähnliches sollten das Ziel meines Begehrens werden.
Ich wollte nach Argentinien. Zu diesem Zeitpunkt sprach ich noch kein einziges Wort Spanisch, doch mir wurde mitgeteilt, das das für dieses Programm wohl auch nicht nötig sei.
Also bewarb ich mich voller Schwung und Entschlossenheit, was neben einem halbwegs gutem Zeugnis und Offenheit gegenüber Anderen mit Sicherheit gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung sind.
Mein Vorstellungsgespräch in Köln absolvierte ich recht erfolgreich. Ich betrat einen Raum, mit in einem Viereck aufgestellten Tischen, begrüßte die drei Vertreter der Organisation, wartete auf die anderen Teilnehmer des Gruppengespräches, die dann auch kamen und dann fingen wir an. Es wurde sich auf Englisch (meine Mitbewerber wollten allesamt in die USA) vorgestellt, ich durfte mich zwischen Spanisch und Englisch entscheiden, doch auf Grund der mangelnden Spanischkenntnisse entschied ich mich natürlich für eine englischsprachige Vorstellung.
Daraufhin sprachen wir über deutsche Geschichte. Da ich darin doch recht bewandert bin und mich noch ein wenig vorbereitet hatte, bereitete mir das keine Probleme. Es folgte ein kleiner Teil Geschichte zur USA und ein noch kleinerer zu Argentinien. Danach wurden uns verschiedene Flaggen gezeigt, denen wir ihre Länder zuordnen sollte, wobei ich kläglich scheiterte, aber das konnte ich noch nie.
Das Einzelinterview, das die Bewerbung abschließen sollte, verlief nicht perfekt, aber was tut das im wahren Leben schon. Ich ging mit einem guten Gefühl nach Hause, doch zweifelte natürlich an mir selbst. Sollte ich wirklich genommen werde? Alle Fehler schweifen einem durch den Kopf und erscheinen gegenüber der gut verlaufenen Dinge überdimensional groß.
Es folgten Wochen des Bangens, doch letztendlich flatterte ein Brief mit dem Symbol von PI auf dem Umschlag ein. Ich hatte es geschafft. es stand also schwarz auf weiß und ich konnte es lesen, denn es war wirklich: 10 Monate Argentinien sollten sich an dehn Abschluss der 9. Klasse anschließen.
Da mich mich zusätzlich zum Programm noch für ein teilstipendium beworben hatte, um meinen Eltern die finanzielle Last zu erleichtern, musste ich allerdings noch etwas länger warten, damit der stein vollkommen von meinem Herzen fiel, denn die Bewilligung der Teilstipendien fand erst im Dezember statt, doch pünktlich am 24. Dezember erhielt ich mein persönliches Weihnachtsgeschenk von PI. Das Teilstipendium war bewilligt.

Nachdem diese formellen Angelegenheiten geklärt waren, fand sich der Gedanke, dass ich nächstes Schuljahr nicht in Deutschland sondern in Argentinien sein würde, nicht mehr allzu häufig in meinem Kopf wieder.
Natürlich, zeitweise kam der Gedanke wieder, abends dachte darüber nach, wie es wohl sein wird und an einem dieser Abende fiel mir ein: In Argentinien spricht man Spanisch und das ist eine Sprache, die du nicht sprichst!
Das Problem ließ sich allerdings klären. Momentan besuche ich eine Spanischschule, zu der ich jeden Freitag nach der Schule hinfahre und dort 1 1/2 Stunden Unterricht zusammen mit einem Jungen, der ebenfalls sein Auslandsjahr in Argentinien verbringt, habe.
Während das Auslandsjahr nun immer näher rückt, kommen natürlich auch Zweifel auf, aber alles in allem blicke ich dennoch voller Zuversicht nach vorne.
Letztes Wochendende hatte ich mein Vorbereitungsseminar in Bad Honnef, ein ganzes Wochenende Workshops nahezu ohne pause, aber jetzt fühle ich mich sicherer.
Ich hoffe, dass ich durch die dort erhaltenen Informationen nur in jedes zweite und nicht in jedes Fettnäpfchen trete, das meinen Weg kreuzt.
Alles in allem freue ich mich, trotz gelegentlicher Zweifel über einen reibungslosen Ablauf, auf mein Auslandsjahr, die Vorbereitungszeit wird immer kützerm diese Woche noch erhalte ich wahrscheinlich die Unterlagen zum Visum und werde dann wohl der argentinischen Botschaft einen Besuch abstatten.
Bis dahin wünsche ich viel Freude beim Warten auf den nächsten Post.

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